Relative Energy Deficiency in Sports

Im Jahr 2014 hat das Internationale Olympische Committee (IOC) erstmals von  Relative Energy Deficiency in Sports (REDs; Relatives Energiemangel-Syndrom im Sport) gesprochen und in diesem Rahmen das erste Consensus Statement publiziert. In der Zwischenzeit sind zwei Updates gefolgt (2018, 2023). Auch viele wissenschaftliche Beiträge wurden in den letzten Jahren publiziert und viele Daten und Beobachtungen gesammelt. All das hilft den Experten im Sport, das Syndrom zu besser verstehen, präventiv zu arbeiten und jene Menschen zu unterstützen, die von REDs betroffen sind.

Es ist ein komplexes Syndrom, aber es ist ein wichtiges Thema, über welches experience Bescheid wissen sollten. Deswegen, aber nicht nur, habe ich seit einigen Jahren immer wieder versucht, Menschen auf REDs aufmerksam zu machen, damit Sportler:innen und auch deren Umfeld davon gehört haben, wissen, wie man es vermeidet und welche Konsequenzen es hat. Außerdem war ich an einem der aktuellen REDs-Artikel, die ihm Rahmen des neuen Consensus Statements veröffentlich wurden, beteiligt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass meine Freude riesig ist, dann mit dem ORF dieses Thema heute in einem großartigen Beitrag auch dem breiten Publikum präsentiert wurde. Hervorragend zusammengestellt von Karoline Rath-Zoberning. (Sport an Sonntag, ORF1).

Was bedeutet's für uns alle? Ermutigen wir unsere Sportler:innen, dass sie ihren Körper mit ausreichend Energie versorgen. Die Folgen kommen manchmal erst später (Osteoporose), aber dann sind sie mit ihren Problemen alleine. Ein gesunder Körper bringt nicht nur bessere Leistungen, er macht auch unser Leben schöner und schmerzfreier. Der Gedankengang "leichter sein und minimale Körperfettwerte haben bedeutet bessere Leistung" ist falsch und wissenschaftlich nicht belegt. Was wir jedoch wissen, ist, dass ein unterversorgter Körper an einem zu großen Defizit zerbricht. Das gilt es zu verhindern. Dieser Ausgang kann auch nicht das Ziel im Sport sein.

Hier ist der Link zum Beitrag (verfügbar bis 4. Nov 2023): ORF TV-Thek

Ergänzende Literatur:

Mountjoy et al (2014). The IOC consensus statement: beyond the Female Athlete Triad--Relative Energy Deficiency in Sport (RED-S). Br J Sports Med Apr; 48 (7): 491-7.  doi: 10.1136/bjsports-2014-093502.

Mountjoy et al (2018). IOC consensus statement on relative energy deficiency in sport (RED-S): 2018 update. Br J Sports Med, Jun; 52 (11): 687-697.  doi: 10.1136/bjsports-2018-099193.

Mountjoy et al (2023). 2023 International Olympic Committee's (IOC) consensus statement on Relative Energy Deficiency in Sport (REDs). Br J Sports Med, Sep 57 (17): 1073-1097.  doi: 10.1136/bjsports-2023-106994.

Mathisen et al (2023). Best practice recommendations for body composition considerations in sport to reduce health and performance risks: a critical review, original survey and expert opinion by a subgroup of the IOC consensus on Relative Energy Deficiency in Sport (REDs).  Br J Sports Med, Sep 57 (17): 1148-1158.  doi: 10.1136/bjsports-2023-106812.